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Location und Organisation

Toughest Amsterdam 2017 fand erstmalig in den Niederlanden im Erholungsgebiet Spaarnwoude zwischen Haarlem und Amsterdam statt. Das 3.000 Hektar große Gebiet mit Wäldern, Weiden und Gewässern bietet hervorragende Bedingungen für einen Hindernislauf. Kein Wunder also, dass auch die Strong Viking Hills Edition dort im Mai stattfinden wird.

Startgruppenzuweisung bei Toughest Amsterdam

Anders als bei den meisten anderen Hindernisläufen kann man sich bei Toughest nicht für eine bestimmte Startgruppe bzw. Startzeit anmelden, sondern bekommt diese eine Woche vor der Veranstaltung zugewiesen.

Je früher man sich anmeldet, umso früher startet man in einer Startgruppe. Die ersten beiden Startwellen waren den Elite Läufern vorbehalten, die nachfolgende Wellen den Elite-Qualifiern. Dann folgten 25 weitere Startgruppen im Abstand von 10 Minuten. Die Startgruppen selbst waren mit ca. 50 Teilnehmer relativ klein gehalten.

Parkplatz & Check-In

Der Parkplatz lag beim Toughest Amsterdam 2017 ca. 800m entfernt vom Check-In und Startbereich. Zwar waren die Parkgebühren mit 10 € nicht gerade günstig, dafür sorgten aber auch eine Vielzahl an Ordnern für eine reibungslose An- und Abfahrt ohne Wartezeit.

Der Check-In verlief ebenfalls schnell: mit Nennung der Startnummer erhielt man einen Umschlag mit Startnummer, Sicherheitsnadeln, Chip & Band für die Zeitmessung sowie ein Band für die Kennzeichnung des Gepäcks. Bei der Abgabe und Abholung der Taschen knubbelte es sich beim Toughest Amsterdam 2017 zeitweise etwas. Insgesamt hielt sich die Wartezeit aber absolut im Rahmen.

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Die „Event Arena“ bot neben Check-In und Gepäckaufbewahrung auch die üblichen Getränke- und Verpflegungsstände, Merchandising, Umkleiden, Toiletten und das letzte Hindernis – die „Ramp“, wie die Halfpipe bei Toughest heißt.  Auch Start- und Zielbereich lagen unmittelbar nebeneinander in der Event Arena und waren demnach für die Zuschauer sehr gut einzusehen. Besonders gut gefallen hat mir, dass einige Hindernisse der Strecke um die Event Arena angeordnet waren, so dass man in regelmäßigen Abständen immer wieder dort vorbeikam.

Hindernisse und Strecke Toughest Amsterdam 2017

Das Fast Lane Konzept

Toughest Fast lane Konzept
Copyright by Toughest // Source: https://www.youtube.com/watch?v=xPw_1keD–E

Die skandinavische Rennserie Toughest bietet ein neuartiges Konzept: bei sechs Hindernissen gibt es eine „Fast Lane„. Diese stellt eine schwierigere Version des Hindernisses dar. Beispielsweise gibt es neben der „normalen“ Monkeybar die „Flying Monkey“ Version – größere Abstände zwischen den Sprossen erhöhen hier den Schwierigkeitsgrad.

Vorteil: sehr schnelles Vorankommen und Zeitersparnis, da sehr viel weniger Teilnehmer die Fast Lane Versionen nutzen. Wurde die Fast Lane erfolgreich absolviert darf der Teilnehmer das unmittelbar folgende Kriechhindernis überspringen und daran vorbei laufen. Insbesondere bei den Elite Läufern und Elite Qualifiern – bei denen es um Zeit geht – ein echter Mehrwert.

Allerdings ist die Fast Lane auch mit dem Risiko verbunden im Falle des Scheiterns, eine Strafrunde von ca. 200m und das anschließende Kriechhindernis machen zu müssen.

Fast Lane Hindernisse

Toughest Fast Lane Hindernis RingsRings
An Ringen, die ca. 80 cm auseinander hängen, von der einen zu anderen Seite hangeln ohne dabei den Boden zu berühren
Fast Lane: doppelter Abstand zwischen den Ringen
Folge-Hindernis: Kriechen

Toughest Fast Lane Hindernis Platinum RigPlatinum Rig
Ein ca. 10 m langes Hindernis, das Griffkraft und Technik erfordert. Ziel ist es, sich an Seilen, Ringen, Stäben, etc. von der einen zur anderen Seite zu hangeln, ohne das die Füße den Boden berühren. Das Hindernis gilt als absolviert, wenn die Glocke am Ende berührt wurde.
Fast Lane: eine immer wechselnde im voraus nicht bekannte Kombination von Hangel-Elementen
Folge-Hindernis: Kriechen

Toughest Fast Lane Hindernis Platinum Fying MonkeyMonkey Bar
Klassische 8m lange Monkey Bar – von der einen zur anderen Seite hangeln ohne mit den Füßen den Boden zu berühren.
Fast Lane –> Flying Monkey: deutlich größerer Abstand (ca. 175 cm) zwischen den Sprossen, so dass von Sprosse zu Sprosse geschwungen und gesprungen werden muss.
Folge-Hindernis: Kriechen (drüber & drunter)

Toughest Fast Lane Hindernis Spinning WheelSpinning Wheels
Vertikal angeordnete Räder die sich drehen und von welchen man sich im richtigen Moment lösen und das nächste Rad ergreifen muss
Fast Lane: Räder verlaufen horizontal und nicht vertikal
Folge-Hindernis: Kriechen (drüber & drunter)

Toughest Fast Lane Hindernis Swing Walk

Swing Walk
5m langes Hindernis mit horizontal an Ketten aufgehängte Stangen an denen entlang gehangelt werden muss, ohne dabei mit den Füßen den Boden zu berühren
Fast Lane: Nunchuks Griffe (kurze senkrechte Stäbe) an Stelle der Stangen
Folge-Hindernis: Kriechen

Toughest Fast Lane Hindernis Rope Climbing

Rope Climbing
Klassisches Seilklettern und in ca. 4m Höhe die Glocke läuten, um das Hindernis zu absolvieren
Fast Lane: Salmon Ladder (drei Stufen überwinden und Glock läuten)
Folge-Hindernis: Kriechen (drüber & drunter)

Alle Bilder der Fast Lane Hindernisse unterliegen dem Copyright by Toughest // Source: toughest.se/en/hinder/

Weitere Hindernisse Toughest Amsterdam 2017

Selbstverständlich gab es beim Toughest Amsterdam 2017 neben den oben erwähnten Fast Lane Hindernissen auch die üblichen Hindernisse wie Kriechen, Überwinden von Wasser- und Matschgräben, Tragen von Sandsäcken / Bulgarian Bags / Holzscheiten / Kanistern, Gewicht hochziehen, Walls überklettern, Net Climb, Balancieren, Ramp / Halfpipe etc.

Besondere Hindernisse

Darüberhinaus bot Toughest auch noch einige besondere Hindernisse:

msterdam 2017-Streckenplan-Hindernisse
Copyright by Toughest // Source: toughest.se

Sternum Checker – ich hatte vorher noch überlegt was nochmal „Sternum“ war. Als ich es dann ausprobiert hatte, erinnerte mich mein Brustbein schmerzhaft an die Bedeutung. Man springt von einem niedrigen Holzstamm an einen ca. 1-1,5 m entfernten und ca. 1,70 hohen Holzstamm. Ziel sollte es sein, dabei nicht den Boden zu berühren, sondern sich im besten Fall durch Abstützen mit den Armen und Vorlage des Oberköpers auf dem höheren Balken abzustützen und diesen so zu überwinden. Andernfalls knallt man sehr unsanft mit dem Brustbein vor den Balken.

Irish Table – Holzplanke, wie die Bank einer Biertischgarnitur, nur höher. Auf ca. 1,50 – 1,70 m Höhe – hochspringen und -ziehen und so überwinden.

Ninja Jump – kennt man von Ninja Warrior: versetzt stehende, schräge kleine Wände die überlaufen bzw. übersprungen werden müssen ohne zwischendrin den Boden zu berühren

Trampolin Jump – von einer 4m hohen Plattform beherzt auf ein Trampolin springen und im Wasser landen

Dragon’s Back – schon wieder schräge Wände: 5 mal hintereinander in je 2,5 m Abstand und Höhe. Nur die erste Wand muss erklommen werden, einmal oben springt man dann von Plattform zu Plattform und überspringt somit die schrägen Wände.

Traverse Rings – mit zwei Turnringen bewaffnet hangelt man sich von der einen zu anderen Seite, indem man die Ringe über hervorstehende Metallhaken setzt und sich so seitwärts fortbewegt

Traverse Walls – schräge Wände mit Löchern bzw. Seilen bzw. Boulderhalterungen an denen man entlang klettern muss, ohne dabei mit den Füßen den Boden zu berühren

Step Up – eigentlich nur drei Holzbalken, treppenförmig aufgebaut mit ordentlich Abstand dazwischen die überlaufen / überklettert werden müssen. Mit Höhenangst nicht das schönste Hindernis.

Ring Slide – in Amsterdam in einer „Triangel“ Version. Ziel ist es an einer Metallstange von der einen zur anderen Seite zu rutschen. Dabei hält man sich an einem Ring oder wie in Amsterdam einem Triangelähnlichen Griffkonstrukt fest und rutscht nun über die Stange. Herausforderung: Auf der Stange sind in regelmäßigen Abständen „Hubbel“ die übersprungen werden müssen.

Laufen statt Straf-Burpees

Schaffte man ein Hindernis beim Toughest Amsterdam 2017 nicht, musste bei den meistens Hindernissen stets eine ca. 200m lange Strafrunde gelaufen werden. Insgesamt waren die Hindernisse sehr abwechslungsreich und technisch durchaus anspruchsvoll.

Bei insgesamt 40 Hindernissen auf 8 km gab es so gut wie keine längeren Laufabschnitte. Fast alle 200 – 300 Meter wartete ein Hindernis und die Meisten waren sehr Oberkörper- und Griffkraftlastig. Kein Wunder also, dass ich zum guten Schluß knapp 2,5 km mehr auf der Uhr hatte 😉

Fazit Toughest Amsterdam 2017

Insgesamt war Toughest für mich persönlich der bislang anspruchsvollste Hindernislauf, aufgrund des technischen Anspruchs der Hindernisse. Ich hatte die benötigte Griffkraft stark unterschätzt, da ein Großteil der Hindernisse sehr Oberkörperlastig war. Bereits nach den ersten 10 Hindernissen hatte ich Unterarme wie Popeye – zumindest gefühlt!

Super Betreuung durch die Marshalls

Gleichzeitig war Toughest aber auch der Hindernislauf mit den bislang freundlichsten und zuvorkommensten Marshals. Das habe ich tatsächlich so noch nicht erlebt. Ich hatte das Gefühl, dass die Toughest Marshals zum überwiegenden Teil wirklich auch ihren Job machten und nicht wie so oft desinteressiert mit ihren Handys spielten.

Toughest Amsterdam 2017 MedailleSie feuerten die Teilnehmer an, waren sehr freundlich, gaben Tipps, munterten auf und boten Hilfe an. Da kann sich manch ein Veranstalter eine Scheibe von abschneiden! Das habe ich als ungemein motivierend empfunden und es hat mir als Teilnehmerin ein gutes Gefühl gegeben. Würde ich mir tatsächlich häufiger wünschen.

Positiv überrascht war ich von der wertigen Medaille, die es zusammen mit einem Armband im Ziel gab. Das es kein Finisher-Shirt gab, hat mich nicht gestört. Es bestand die Möglichkeit am Toughest Merchandising Stand Shirts, Hoodies, Caps, Jacken, etc. zu kaufen.

Sehr gute Organisation

Für die Finisher-Fotos, die unmittelbar nach dem Zieleinlauf gemacht wurden, hatten die Veranstalter auch eine durchdachte Lösung gefunden, um unnötige Wartezeit und Gedränge zu vermeiden:

  • letztes Hindernis die gesponsorte Ramp / Halfpipe inmitten der Event Arena bei den Zuschauern
  • nach dessen Absolvieren wurde man von zwei freundlichen Damen empfangen die einem die Medaille umhängten und einen direkt weiterlotsten
  • um eine Flasche Wasser und das Armband sowie eine Rettungsdecke gegen die Abkühlung in Empfang zu nehmen
  • ehe man sich versah, stand man schon auf einem kleinen Podest, wo einem der Chip abgenommen wurde
  • und kurz danach auf einem weiteren Podest (mit der Ramp im Hintergrund) wo umgehend das Finisherfoto gemacht wurde

Bereits noch am gleichen Abend gab es die Ergebnisse und in weniger als 24 Stunden waren alle Finisher-Fotos veröffentlicht.

Insgesamt ein durch und durch tolles Event und ich werde nächstes Jahr definitiv wieder dabei sein. Die Termine für 2017 sind leider alle samt in Skandinavien. Allerdings gibt es für 2018 bereits die Pre-Registration für Berlin und München und wenn sich ausreichend Interessenten finden, gibt es Toughest hoffentlich bald auch in Deutschland!

Fotos von Toughest Amsterdam 2017

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